Bundeszentrallehrgang Deesen - IMAF

Tage der Kampfkunst in Deensen

Deensen (heb). Das kleine Shitei Karate Dojo e.V. lud zum fünften Mal in Folge zu einem zweitägigen Bundeszentrallehrgang der DAKO/IMAF Germany ein. Die Dojoleiter Peter und Christine Czekaj aus Negenborn hatten ein harmonisches und funktionierendes Team für eine perfekte Organisation zusammengestellt. Über 60 Kampfkünstler reisten an. Sie scheuten keine weiten Anfahrten aus Lübeck, der Region Hamburg, dem Breisgau und dem Münsterland.

Und das ging auch gleich furios los. Schweißtreibendes Kontaktkarate ließ Angreifer und Verteidiger jeden Teil des Körpers spüren. Die beiden Großmeister Olaf Lotze-Leoni und Andreas Kleinschuhmachers ließen ein besonderes Programm üben, bei dem jeder Kämpfer hellwach sein musste.

Andreas Kleinschmachers aus Billerbeck war es auch, der traditionelles Judo erstmalig in Deensen mit Judokas übte. Volker Becker aus Norderstedt ließ im Aikido verschiedene Bewegungsabläufe, Hebeltechniken und Würfe mit Einsatz der Hüfte üben, die auch Anfänger gut lernen konnten und die sie mit viel Spaß und Begeisterung ausprobierten. Dass es im Aikido auch Waffenkampf gibt, übte Michael Bonn mit Holzschwert und Hanbo auf beeindruckende Weise.

Im Iaido, der Kunst des effizienten Schwertziehens, bei Christine Rauscher, Deutschlands höchstgraduierteste Großmeisterin im Iaido, und Frank Kleinschumachers aus Billerbeck standen neben der exakten Ausführung von Basistechniken freie Bewegungsübungen mit strategischem Technikeinsatz im Blickpunkt. Besonders hervorgehoben wurde die Etikette als Schutzfunktion und der Umgang mit dem Unvorhersagbaren. Unter strenger Beachtung der Physik achteten die Großmeister auf körperangepasste Schwertführung.

Etwas entspannter ging es draußen zu bei den Tai-Chi-Übungen, die Großmeister Olaf Lotze-Leoni aus Bremen auf dem Rasen allen Interessenten näher brachte.

Das Combat-Arnis-Programm von Tobias Rönneke aus Schleswig-Holstein war sehr umfangreich und beschäftigte sich mit vielen Aspekten von Kata-, Partner- und Kampftraining. Großer Wert wurde auf besonders schnelle, effektive Bewegungen gelegt.

Das Team um Peter Czekaj bedankte sich bei den ehrenamtlichen Unterstützerinnen vom örtlichen Deutschen Roten Kreuz, von der Freiwilligen Feuerwehr Deensen sowie vom Kloster Amelungsborn, die die Kämpfer mit Speisen und Getränken aus der Cafeteria stärkten.

Die Schwert-Großmeisterin Christine Rauscher aus Freiburg freute sich über die Motivierten Kampfkünstler und sagte: „Ich freue mich immer wieder über die freundliche Atmosphäre, die hier herrscht.“ Sie lobte weiterhin die Wertschätzung, die die Kämpfer sich untereinander entgegenbringen. Auch Peter und Christine Czekaj ist die Anerkennung aus Fernost gewiss. Als Dojo-Begründer erfuhren sie eine Ehrung: Das kleine Dojo in Deensen erhielt nach der Abkehr vom reinen Kampfsport den Status „Budo-Leistungszentrum für Kampfkünste“. Fotos (3): heb