Viel Programm für 62 Teilnehmer aus 13 Dojo´s
In Cottbus trafen sich zum nunmehr 14. Mal Iaido- und Kobudoka beim jährlichen zentralen Eishinryu Iaido Jahreshauptseminar in Cottbus, um gemeinsam ihr Wissen in diesen japanischen Kampfkünsten zu vertiefen. Der PSV Cottbus ’90 e.V., Abteilung Kampfkünste „Tokugawa“, durfte als Ausrichter insgesamt 62 Teilnehmer, aus 13 Dojo´s begrüßen. Schwerpunkt des Lehrgangs war das Einshinryu Iaido, aber auch im Kobudo wurde unterrichtet.
Geleitet wurde das Seminar durch
HANSHI H.D. Rauscher (u.a. 7. Dan Iaido, 8. Dan Kobudo, 8. Dan Bo-Jutsu) und KYOSHI Christine Rauscher (u.a. 7. Dan Iaido, 4. Dan Kobudo).
Als weitere hochrangige Referenten, reisten
RENSHI Olaf Lotze-Leoni (u.a. 5. Dan Bo-Jutsu, 4. Dan Iaido, 4. Dan Sai-Jutsu, 4. Dan Tonfa-Jutsu, 2. Dan Kama-Jutsu) und
Sensei Tobias Rönicke (u.a. 5. Dan Bo-Jutsu) an.
Somit konnte in einem breiten Spektrum der japanischen Waffen gelehrt werden.
Das traditionelle Mondo mit KYOSHI Christine Rauscher ergänzte das anspruchsvolle Training um den philosophischen Aspekt, einem wichtigen Teil des Budo. Gesprochen wurde hierbei über die Bedeutung von Mut (Mut haben). Beginnend mit dem Mut eines Samurai im Kampf, hin zu dem Mut in unserem heutigen Leben.
Am Abend des ersten Lehrgangstages fand das ebenfalls traditionelle, gemeinsame Abendessen statt. Dafür hatte das „Teehaus Schöpe“ extra eine neue Feierstätte hergerichtet. Hier konnte nun die Zeit gefunden werden, um den Tag zu reflektieren, sich dojoübergreifend auszutauschen oder einfach die Speisen und das gemütliche Beisammensein zu genießen, bevor das Training am Vormittag des Sonntags direkt wieder aufgenommen wurde.
Zu den Inhalten der Iaido- und Kobudo-Einheiten, konnten die Stimmen von zwei Meistern des PSV Cottbus eingeholt werden.
Die persönlichen Eindrücke zum Iaido, hielt Sensei Marcus Schulze (2. Dan Iaido) wie folgt fest:
„Das Training startete am Samstag pünktlich um 14 Uhr. Die Erwärmung wurde von Sensei Pascal Conrad geleitet. Danach wurde die Gruppe in Schüler sowie fortgeschrittene Schüler (1.Kyu) und Meister eingeteilt. HANSHI Hans-Dieter Rauscher unterrichtete die Meister dann in den Grundlagen. Dabei wurden die Kata der Battoho Serie genauestens erklärt und auf die neuesten Hinweise aus Japan eingegangen.
Die Schüler trainierten die Ausrichtung des Schwertes vor und während der Schnitte, die Höhe des Schwertes und die Winkel, welche beim Ziehen, Schneiden und dem Noto zu beachten sind. Auch auf den zeitlichen Ablauf einzelner Aktionen wurde eingegangen. Diese grundlegenden Techniken wurden dann ausgiebig trainiert und in Verbindung mit einigen Kata der Battoho-Serie geübt. Gegen Ende des ersten Tages wurden Partnerübungen mit dem Bokken gelehrt.
Der Sonntag begann für die Iaidoka um 9 Uhr mit der Grundschule von Sensei Dr. Sven Hildebrandt (4. Dan). Daraufhin wurden die grundlegenden sitzenden Kata der Seiza Serie mit KYOSHI Christine Rauscher trainiert.
Nach einer kurzen Pause übten alle Meister und Schüler Schnitte und Stände sowie das Mawate. In dieser Zeit konnte KYOSHI Christine Rauscher den Meistern des PSV Cottbus, Sensei Dr. Sven Hildebrandt und Sensei Dr. Michael Bock, in einem intensiven Einzeltraining, gehobene Meisterkata lehren.
Zum Ende des Lehrganges fanden dann die Prüfungen im Iaido statt. Die Schüler Nadine Hanrieder (jetzt 6.Kyu, Halle) und Steffen Kollosky (jetzt 7.Kyu, PSV Cottbus), sowie die Meister Chistian Titze (jetzt 1.Dan, Halle), Bernd Hempel (jetzt 2.Dan, Halle) und Marcus Schulze (jetzt 2. Dan, PSV Cottbus) konnten ihre Prüfungen erfolgreich bestehen.“
Sensei Stephan Pielahn (2. Dan Bo-Jutsu) schildert seine persönlichen Eindrücke zum Kobudo wie folgt:
„Obwohl das große Jubiläum, mit dem 15. Iaido/Kobudo Seminar, erst im nächsten Jahr stattfindet, gab es trotzdem schon jetzt etwas zu feiern. Nach 14 Jahren waren zum ersten Mal mehr Kobudokas vertreten, als Iaidokas.
Da das Kobudo aus vielen verschiedenen Waffen besteht, hat sich das Organisationsteam des PSV Cottbus richtig ins Zeug gelegt und mehrere hochrangige Meister aus diesem Bereich als Referenten gewinnen können.
Olaf Sensei übernahm die Kurzwaffen (Sai-, Tonfa-, Kama-Jutsu), und Tobias Sensei lehrte den Umgang mit dem Langstock (Bo-Jutsu).
Am Samstag standen bei Tobias Sensei zum Warmwerden als erstes unterschiedliche Wirbel- und einfache Partnerübungen auf dem Programm. Anschließend ging es dann ins Kata-Training, wo selbst die anwesenden Meister ziemlich ins Schwitzen kamen.
Olaf Sensei begann mit dem Tonfa-Jutsu und ging mit den anwesenden Schülern einige einfache bis hin zu komplexen Wirbel und Schlagkombinationen durch, darauf aufbauend ging es weiter mit effektiven Verteidigungs- und Kontertechniken.
Für Sonntag hatte Tobias Sensei etwas ganz Spezielles geplant. Es wurde eine Schlagabfolge aus dem Combat Arnis (Kurzstock) so umgewandelt, dass sie auch mit dem Langstock funktioniert. Jeder war mit viel Eifer bei der Sache, da es auch Platz zum Experimentieren gab. Zum Abschluss des Lehrgang wurde es nochmal knifflig, denn die Geschwindigkeit bei den Partnerübungen wurde stark erhöht und der Abstand zum Partner sollte so gering wie möglich gehalten werden, ohne ihn dabei zu berühren.
Olaf Sensei begann den Sonntag mit Kama-Jutsu und wechselte nach der Mittagspause zum Tonfa-Jutsu.
Den Kopf voll mit neuem Wissen und vielen Aufgaben für die nächsten Trainingseinheiten, wurde der Lehrgang beendet.
Zum Schluss dürfen wir Mathias Rühlicke vom PSV Cottbus zur bestandenen Prüfung (1. Kyu) im Tonfa-Jutsu und vier Kämpfer vom Zanshin Dojo Vetschau zu bestandenen Kyu-Prüfungen gratulieren.“
Besonderer Dank gilt dem Organisationsteam des PSV Cottbus, Sabine Heunemann (Verpflegung), René Farys (Büro), Tatjana Farys (Büro), Steffi Ermler (Büro), Raimo Ermler (Veranstaltung). Organisation) und allen Helferinnen und Helfern, die sich um den Auf- und Abbau kümmerten.
Ein weiteres, großes Dankeschön sei an alle Referenten gerichtet, welche mit viel Hingabe diesen Lehrgang auf einem derartigen Niveau ermöglichten! Sie werden wir alle im Herbst zum 12. So-Go Budo Taikai begrüßen können.
Alternativ sehen wir uns im nächsten Jahr zum 15. Zentrales Eishinryu Iaido Jahreshauptseminar in Cottbus!
Text und Bild: PSV Cottbus, Abteilung Kampfkünste „Tokugawa“